Vor einigen Tagen ging uns in der Kategorie „Anregungen und Wünsche“ ein Kommentar eines unbekannten Bürgers zu, über den wir uns etwas wunderten.
Da dieser Beitrag doch für eine Haltung steht, die wir so nicht erwartet haben, möchten wir hierzu eine Diskussion eröffnen.
Wir würden uns freuen, die Stimmung der Mögglinger Bürger zu diesem Beitrag zu erfahren und hoffen auf eine rege Beteiligung.
Der Beitrag lautete:
„Ein*e Bürger*in
Genderverbot natürlich ganz wichtig. So viel zu Toleranz und gegen Ausgrenzung...
Mit so vielen hanebüchenen Rechtschreib- und Grammatikfehlern auf dieser Website, würde ich mich eher zurückhalten mit Aussagen zu korrektem Deutsch :-)“
vfm-moegglingen
Vor einem Jahr
Hallo, Bürger*in
vielen Dank für den Kommentar. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie an einer konstruktiven Kommunikation mit uns interessiert sind, dann gebietet es die Fairness, dies nicht anonymisiert zu tun. Hätten Sie Ihren ganzen Namen genannt, hätten Sie vielleicht auch etwas gewählter formuliert.
Um auch andere interessierte Bürger zu ermutigen an dieser Diskussion teilnehmen, haben wir für dieses Thema eine Diskussion unter „Blog/Diskussion“ eröffnet.
Trotzdem antworten wir auch inhaltlich gerne:
1.) Rechtschreibung und Grammatik:
Wenn Sie auf unserer Homepage Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik entdeckt haben, entspräche es der Fairness, diese zu benennen und nicht die Homepage pauschal abzuwerten.
Unsere Homepage mag nicht ganz fehlerfrei sein, "hanebüchene" Rechtschreibfehler in größerem Umfang sind dort sicher nicht zu finden. Wenn Ihnen etwas negativ auffällt, sind wir für Hinweise dankbar.
2.) Hinsichtlich des Genderns:
Was wir bezwecken ist, dass offizielle Dokumente der Mögglinger Verwaltung einheitlich formuliert sind und der Verwaltung ein Leitfaden an die Hand gegeben wird, um Diskussionen zu vermeiden.
Auch ist hinlänglich bekannt, dass durch die Genderschreibweise Texte unnötig verkompliziert und dadurch schlecht lesbar werden. Dies sollte bei einem offiziellen Dokument vermeiden werden.
Wie Sie in unserer Themensammlung lesen, gilt diese Festlegung nur für die Gemeindeverwaltung; Wie Bürger ihre persönlichen Schriftstücke formulieren bleibt hiervon selbstverständlich unberührt.
Außerdem sind Sie der Meinung, dass Toleranz und Vielfalt sich in der Anwendung der Gendersprache ausdrücken. Das sehen wir ganz und gar nicht so. Denn für uns ist gesellschaftliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen so selbstverständlich, dass wir dies nicht über eine Kunstsprache, die nicht von den deutschen Sprach- und Rechtschreiberegeln gedeckt ist, permanent betonen müssen. Dies gilt im Übrigen auch für die ganz wenigen Fälle, die den beiden biologischen Geschlechtern nicht zuzuordnen sind. Um die Gründe für unsere Haltung zu verstehen, verweisen wir auf die nähere Begründung zu diesem Punkt: https://www.vfm-moegglingen.de/unsere-themenschwerpunkte/gemeinderat-und-verwaltung. Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass in Umfragen das Gendern regelmäßig von einer großen Mehrheit der Befragten angelehnt wird (z.B. hier: T-Onlineumfrage zu Gendern). Es ist aber wichtig, dass die Verwaltung mit Ihren Bürgern so kommuniziert, dass sie sich auf Augenhöhe angesprochen fühlen, sonst leidet ihre Akzeptanz. Sprache ist kein Mittel, um Haltungen zu transportieren oder den Kommunikationspartner zu erziehen. Zuletzt: Die grammatikalisch maskuline Form im Plural ist im Deutschen das Genus "und hat mit dem biologischen Geschlecht ("Sexus") nichts zu tun.
Gendern ist somit also auch noch sprachwissenschaftlich unsinnig.
Florian Hinderer
Vor einem Jahr
Auch mich hat die Forderung nach einem Genderverbot und die gleichzeitige Betonung von Toleranz und Vielfalt irritiert. Und ja, auch mir sind einige Rechtschreib- und Grammatikfehler auf der Seite aufgefallen, v.a. bei der Kandidatenvorstellung.
Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn eine Gemeinde gendert, da dann wirklich alle Männer und Frauen, aber auch alle, die sich nicht eindeutig diesen binären Kategorien zugehörig fühlen, angesprochen werden. Gerade diese Minderheit sollte doch einer Gruppierung, die sich der Toleranz und Vielfalt gegenüber verpflichtet fühlt, wichtig sein.
Und Verbote gibt es doch wirklich schon mehr als genug…
Wer also in der Gemeindeverwaltung gendern möchte, sollte das doch tun dürfen - und wer es, aus welchen Gründen auch immer, ablehnt, sollte dies auch dürfen. Also: Toleranz statt Verbote! Und ich denke, ein paar Rechtschreibfehler sollten wir auch alle tolerieren…
Florian Hinderer
Vor einem Jahr
Ach ja, und wenn wir schon bei Fehlern sind: Das angebliche Voltaire-Zitat unter den Zitaten des Monats ist mir bei meiner Voltaire-Lektüre nie begegnet. Weiß jemand, in welcher Schrift man das findet? Dann schau ich mal in meiner Werkausgabe.
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Vor einigen Tagen ging uns in der Kategorie „Anregungen und Wünsche“ ein Kommentar eines unbekannten Bürgers zu, über den wir uns etwas wunderten.
Da dieser Beitrag doch für eine Haltung steht, die wir so nicht erwartet haben, möchten wir hierzu eine Diskussion eröffnen.
Wir würden uns freuen, die Stimmung der Mögglinger Bürger zu diesem Beitrag zu erfahren und hoffen auf eine rege Beteiligung.
Der Beitrag lautete:
„Ein*e Bürger*in
Genderverbot natürlich ganz wichtig. So viel zu Toleranz und gegen Ausgrenzung...
Mit so vielen hanebüchenen Rechtschreib- und Grammatikfehlern auf dieser Website, würde ich mich eher zurückhalten mit Aussagen zu korrektem Deutsch :-)“
Hallo, Bürger*in
vielen Dank für den Kommentar. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie an einer konstruktiven Kommunikation mit uns interessiert sind, dann gebietet es die Fairness, dies nicht anonymisiert zu tun. Hätten Sie Ihren ganzen Namen genannt, hätten Sie vielleicht auch etwas gewählter formuliert.
Um auch andere interessierte Bürger zu ermutigen an dieser Diskussion teilnehmen, haben wir für dieses Thema eine Diskussion unter „Blog/Diskussion“ eröffnet.
Trotzdem antworten wir auch inhaltlich gerne:
1.) Rechtschreibung und Grammatik:
Wenn Sie auf unserer Homepage Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik entdeckt haben, entspräche es der Fairness, diese zu benennen und nicht die Homepage pauschal abzuwerten.
Unsere Homepage mag nicht ganz fehlerfrei sein, "hanebüchene" Rechtschreibfehler in größerem Umfang sind dort sicher nicht zu finden. Wenn Ihnen etwas negativ auffällt, sind wir für Hinweise dankbar.
2.) Hinsichtlich des Genderns:
Was wir bezwecken ist, dass offizielle Dokumente der Mögglinger Verwaltung einheitlich formuliert sind und der Verwaltung ein Leitfaden an die Hand gegeben wird, um Diskussionen zu vermeiden.
Auch ist hinlänglich bekannt, dass durch die Genderschreibweise Texte unnötig verkompliziert und dadurch schlecht lesbar werden. Dies sollte bei einem offiziellen Dokument vermeiden werden.
Wie Sie in unserer Themensammlung lesen, gilt diese Festlegung nur für die Gemeindeverwaltung; Wie Bürger ihre persönlichen Schriftstücke formulieren bleibt hiervon selbstverständlich unberührt.
Außerdem sind Sie der Meinung, dass Toleranz und Vielfalt sich in der Anwendung der Gendersprache ausdrücken. Das sehen wir ganz und gar nicht so. Denn für uns ist gesellschaftliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen so selbstverständlich, dass wir dies nicht über eine Kunstsprache, die nicht von den deutschen Sprach- und Rechtschreiberegeln gedeckt ist, permanent betonen müssen. Dies gilt im Übrigen auch für die ganz wenigen Fälle, die den beiden biologischen Geschlechtern nicht zuzuordnen sind. Um die Gründe für unsere Haltung zu verstehen, verweisen wir auf die nähere Begründung zu diesem Punkt: https://www.vfm-moegglingen.de/unsere-themenschwerpunkte/gemeinderat-und-verwaltung. Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass in Umfragen das Gendern regelmäßig von einer großen Mehrheit der Befragten angelehnt wird (z.B. hier: T-Onlineumfrage zu Gendern). Es ist aber wichtig, dass die Verwaltung mit Ihren Bürgern so kommuniziert, dass sie sich auf Augenhöhe angesprochen fühlen, sonst leidet ihre Akzeptanz. Sprache ist kein Mittel, um Haltungen zu transportieren oder den Kommunikationspartner zu erziehen. Zuletzt: Die grammatikalisch maskuline Form im Plural ist im Deutschen das Genus "und hat mit dem biologischen Geschlecht ("Sexus") nichts zu tun.
Gendern ist somit also auch noch sprachwissenschaftlich unsinnig.
Auch mich hat die Forderung nach einem Genderverbot und die gleichzeitige Betonung von Toleranz und Vielfalt irritiert. Und ja, auch mir sind einige Rechtschreib- und Grammatikfehler auf der Seite aufgefallen, v.a. bei der Kandidatenvorstellung.
Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn eine Gemeinde gendert, da dann wirklich alle Männer und Frauen, aber auch alle, die sich nicht eindeutig diesen binären Kategorien zugehörig fühlen, angesprochen werden. Gerade diese Minderheit sollte doch einer Gruppierung, die sich der Toleranz und Vielfalt gegenüber verpflichtet fühlt, wichtig sein.
Und Verbote gibt es doch wirklich schon mehr als genug…
Wer also in der Gemeindeverwaltung gendern möchte, sollte das doch tun dürfen - und wer es, aus welchen Gründen auch immer, ablehnt, sollte dies auch dürfen. Also: Toleranz statt Verbote! Und ich denke, ein paar Rechtschreibfehler sollten wir auch alle tolerieren…
Ach ja, und wenn wir schon bei Fehlern sind: Das angebliche Voltaire-Zitat unter den Zitaten des Monats ist mir bei meiner Voltaire-Lektüre nie begegnet. Weiß jemand, in welcher Schrift man das findet? Dann schau ich mal in meiner Werkausgabe.